Medientipp des Monats September: „Poesie und Gewalt. Das Leben der Gudrun Ensslin“ von Ingeborg Gleichauf
Pressemitteilung vom 01.09.2017
Jeden Monat empfiehlt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Stadtbücherei Tübingen einen ganz persönlichen Lieblingstitel, der entliehen werden kann. Der Medientipp wird auf der Internetseite der Stadtbücherei präsentiert. Dort stehen auch die Tipps der letzten 24 Monate. Der aktuelle Medientipp kommt von Monika Fridrich, Bibliothekarin bei der Stadtbücherei. Sie stellt die Biografie „Poesie und Gewalt. Das Leben der Gudrun Ensslin“ von Ingeborg Gleichauf vor:
Wie entsteht aus einer Weltanschauung oder einer Idee Gewaltbereitschaft solchen Ausmaßes? In den Analysen über die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin spielen zur Erklärung ihres extremen Lebens häufig gängige Argumente und Klischees eine Rolle: Ensslin, die Pfarrerstochter aus der schwäbischen Provinz. Sie geriet an die falschen Männer und in die falschen Kreise. Und die Umstände der Zeit begünstigten ihren Weg. Ingeborg Gleichauf geht in ihrer Analyse einen anderen Weg.
Die Biografin untersucht, was Gudrun Ensslin gelesen und was sie geschrieben hat. Hierbei kann sie sich auf eine eindeutige Quellenlage stützen – Ensslin studierte Literatur, war intensive Leserin und schrieb viel. Die Begeisterung für Literatur war Zeit ihres Lebens prägend für ihre Weltanschauung. Die Autorin nähert sich diesem Leben sensibel, verbietet sich naheliegende Schlüsse. „Poesie und Gewalt“ ist eine etwas andere Biografie, eine gelungene Verbindung von Analyse und Erzählung, aufschlussreich und unterhaltend zugleich.
Angaben zum Buch
Gleichauf, Ingeborg: Poesie und Gewalt. Das Leben der Gudrun Ensslin
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart, 2017
Standort in der Hauptstelle der Stadtbücherei: Glei/Biografie
www.tuebingen.de/stadtbuecherei
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen