Schmitthennerweg
Paul Schmitthenner (1884-1972)
benannt 1976
Paul Schmitthenner war Architekt, Hochschullehrer und Architekturpublizist. Mit seinem architektonischen Stil zählt er zu den wichtigsten Vertretern der Stuttgarter Schule, der Heimatschutz-Architektur und des Traditionalismus.
Seit 1931 war er Mitglied des nationalsozialistischen „Kampfbunds für Deutsche Kultur“, seit 1933 der NSDAP. In diesem Jahr erhielt er auch einen Ruf an die Technische Hochschule Charlottenburg, den er aber ablehnte. Gleichzeitig wurde er im „Kampfbund für Deutsche Kultur“ zum Referatsleiter für Bildende Kunst ernannt. An der Technischen Hochschule Stuttgart förderte er die nationalsozialistische Gleichschaltung, wandte sich jedoch 1941 mit seinem Vortrag „Das sanfte Gesetz in der Kunst, in Sonderheit in der Baukunst“ von der nationalsozialistischen Monumentalarchitektur ab. 1944 zog er nach Kilchberg um, wo er weiter universitäre Vorlesungen hielt. Im August 1944 wurde er von Adolf Hitler als einer von rund 1.000 Vertreterinnen und Vertretern aller Kunstsparten in die sogenannte „Gottbegnadeten-Liste“ aufgenommen.
Nach dem Krieg wurde er zunächst von seinem Lehrstuhl suspendiert, 1947 jedoch als „unbelastet“ entnazifiziert. 1952 erhielt er in Kilchberg, wo er verschiedene öffentliche Bauten errichtet hatte, die Ehrenbürgerwürde.