Eduard-Spranger-Straße
Eduard Spranger (1882-1963)
benannt 1964
Eduard Spranger war Pädagoge, Philosoph und Psychologe. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der modernen Kulturphilosophie und Kulturpädagogik und hatte einen großen Anteil an der Herausbildung der modernen Pädagogik als akademisches Fach.
Nach seiner Habilitation 1909 an der Universität Berlin lehrte er als Professor an der Universität Leipzig. Ab 1917 war er Berater des preußischen Unterrichtsministeriums, 1918 wurde er in den Vorstand der Gesellschaft für deutsche Schul- und Erziehungsgeschichte gewählt. Ab 1918 war er Professor an der Universität Berlin, ab 1925 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1945 übernahm er als erster Rektor nach dem Krieg für kurze Zeit die kommissarische Leitung der Humboldt-Universität. 1946 bis 1950 lehrte er an der Universität Tübingen.
Ab 1933 war Spranger Mitglied des Kampfbunds Stahlhelm, der im selben Jahr in die SA integriert wurde. Auch wenn er nie Mitglied der NSDAP wurde, war Spranger laut einigen Forschungen demokratiefeindlicher Nationalist und Militarist, Antisemit und Sympathisant der Nationalsozialisten, der dazu beitrug, die Nationalsozialisten in bürgerlichen Kreisen hoffähig zu machen. Nach dem Attentat auf Hitler im Juli 1944 wurde er wegen einiger Kontakte zu rechtskonservativen Generälen vorübergehend verhaftet.
Ein nach ihm benanntes Gymnasium in Filderstadt wurde 2019 umbenannt.