August 2015: Zwei Diktiergeräte
Die Objekte des Monats August 2015 waren zwei Diktiergeräte aus dem Weilheimer Rathaus. Bis zum Ende der 1990er Jahre waren Diktiergeräte aus dem Büroalltag nicht wegzudenken. Die beiden Modelle „Olympia“ und „Assmann“ waren in der Außenvitrine des Stadtmuseums ausgestellt.
Mitarbeiter des Weilheimer Rathauses haben die beiden Geräte zum Diktieren von Sitzungsprotokollen und anderen Schriftstücken benutzt. Das Gerät „Olympia“ (grau) wurde von Volker Schad angeschafft, der von 1966 bis 1971 Bürgermeister von Weilheim und nach der Eingemeindung noch ein Jahr lang Ortsvorsteher war. Das Modell „Assmann“ (orange) leistete ab Anfang der 1980er Jahre seine Dienste, bis Ende der 1990er Jahre die PCs Einzug in die Verwaltung hielten.
Beide Geräte besitzen ein Mikrofon mit Fernbedienung. Mit dem roten Knopf am schwarzen Mikrofon konnten die Aufnahmen gestartet, mit dem grünen Knopf wiedergegeben werden. Zur Aufnahme wurden Kunststoffplatten eingesetzt. Auf ihnen verläuft eine Rille mit einer magnetisierbaren Beschichtung, welche die Schallinformationen speicherte. Ein Tonsignal warnte vor dem nahenden Ende der Rillen. Die Skala von 0 bis 10 hat die Position des Tonkopfes auf der Platte angezeigt, sodass man Diktate schnell wiederfand. Die runde weiß-rote Anzeige ganz links am grauen Gerät zeigte den Akkustand an.
Diktiergeräte waren jahrzehntelang aus dem Büroalltag nicht wegzudenken. Dank ihnen konnten verschiedene Personen zu unterschiedlichen Zeiten Dokumente ausformulieren und niederschreiben. Während die Stimme auf den Platten meist männlich war, wurde die Schreibarbeit überwiegend von Frauen erledigt: Der Sekretärinnen-Beruf galt lange Zeit als eine der wenigen qualifizierten Erwerbstätigkeiten für Frauen.