Grundsätze der Kulturkonzeption stoßen auf breite Zustimmung
Pressemitteilung vom 23.03.2012
Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Grundzüge der Tübinger Kulturkonzeption werden am 17. April 2012 noch einmal der Öffentlichkeit vorgestellt, bevor sie am
10. Mai vom Kulturausschuss und am 14. Mai vom Gemeinderat verabschiedet werden.
Das ist das Ergebnis einer außergewöhnlichen Debatte im Kulturausschuss am 22. März. Selten wurde eine Verwaltungsvorlage zur Kultur so einmütig gelobt: Von einem Meilenstein in der Kulturpolitik sprach der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Albrecht Kühn; die SPD bezeichnete die Vorstellung gar als einen historischen Moment. In der „Vermessung der Kulturlandschaft“ sieht Dr. Kurt Sütterlin (FDP) eine „unstrittig große Leistung“ und Ulrike Heitkamp (WUT) sprach von einer Sternstunde und stellte heraus, dass jetzt vieles zusammengeführt sei. Susanne Bächer (AL/GRÜNE) bedankte sich beim Fachbereich Kultur dafür, „dass er dieses schwierige Unternehmen angepackt, durchgeführt und die Spartengespräche mit großer Sorgfalt realisiert hat.“
Der Grund, warum die Fraktionen sich auf Initiative der SPD darauf einigten, mit der Verabschiedung noch eine Runde abzuwarten: Zunächst soll noch einmal die Meinung der Öffentlichkeit eingeholt werden. „Wir müssen an einem Strang ziehen“, mahnte Andrea Le Lan (SPD) und hob hervor, dass die Kulturschaffenden die Chance bekommen sollten, sich zu den jetzt formulierten Schwerpunkten zu äußern. Insbesondere die Forderung nach einem Innenstadtsaal, den die Verwaltungsvorlage aufgrund der vorangegangenen Spartengespräche und der Bürgerbeteiligung in die Kulturkonzeption aufnehmen möchte, stößt bei einigen Fraktionen noch auf Diskussionsbedarf.
Oberbürgermeister Boris Palmer ist es wichtig, dass die Fraktionen genügend Zeit haben, sich mit den Schwerpunkten auseinander zu setzen. „Nur so können wir sicher sein, dass die Konzeption, die wir anschließend ausarbeiten, auch auf Ihre Zustimmung stößt“, betonte er gegenüber dem Ausschuss. Zugleich wies Palmer darauf hin, dass der aus seiner Sicht unstrittige Bedarf nach einem innenstadtnahen Saal in die Kulturkonzeption gehöre. Er verwies dabei auf den zeitlichen Horizont einer solchen Konzeption. „Hier geht es nicht um schnelle Realisierung sondern um die Einigung auf ein gemeinsames Ziel, auf das es sich hinzuarbeiten lohnt“, sagte Palmer mit Blick auf den Saal.
Auf 26 Seiten hatte Daniela Rathe vom Fachbereich Kultur die Grundzüge zum Tübinger Kulturkonzept dargelegt. Die Handlungsfelder der städtischen Kulturpolitik werden folgendermaßen definiert: Künste (Literatur, künstlerischer Tanz, Musik, Bildende Kunst, Film/ Medien, Theater und Festivals), das kulturelle Erbe (Archive, Bibliotheken, Erinnerungskultur, Baukultur, Museen, Heimatpflege), die kulturelle Bildung und die Zivilgesellschaft (Internationales Tübingen, Soziokultur und Städtepartnerschaften). Dabei schlägt die Verwaltung klare Schwerpunkte vor: Stärkung des Tübinger Literaturprofils, kulturelle Bildung und der Wunsch nach einem modernen Konzert- und Veranstaltungssaal in der Innenstadt.
Zu jedem genannten Bereich enthält das Papier eine Analyse bestehender und Vorschläge für künftige Maßnahmen. Sollte der Gemeinderat im Mai zustimmen, bildet das Papier die Grundlage künftigen kulturpolitischen Handelns, das in der endgültigen Konzeption noch detaillierter ausgearbeitet wird.
Nachzulesen ist die Verwaltungsvorlage zur Kulturkonzeption im Internet unter www.tuebingen.de/ratsdokumente/2012_102.pdf
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen