Gemeinsam für den Handel in der Innenstadt
Pressemitteilung vom 04.06.2012
Oberbürgermeister Boris Palmer wirbt für Einkauf in allen Innenstadtgeschäften und erneuert sein Dialogangebot.
Der Streit, wie dem Innenstadthandel am besten zu helfen ist, macht Oberbürgermeister Boris Palmer zunehmend Sorgen: „Mehr und mehr Menschen sagen mir, sie ärgerten sich über die gelben Plakate in der Stadt. Nicht nur in Leserbriefen kündigen umweltbewusste Kunden an, Geschäfte mit den gelben Plakaten zu meiden. Auf der anderen Seite berichten die Mitglieder der Initiative Altstadt von großem Zuspruch für ihre Plakate. Wenn sich aber ein solcher Graben in der Stadt auftut, gibt es nur Verlierer. Ich bitte deshalb diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die sich an den gelben Plakaten stören, weiterhin in den betreffenden Geschäften einzukaufen und lieber dort ihre Meinung kund zu tun, als das Geld anderswo auszugeben.“
Der Oberbürgermeister ist sich auch sicher, dass die Händler in der Innenstadt keine Windschutzscheibenperspektive haben: „In allen Gesprächen mit dem HGV und Geschäftsleuten in der Innenstadt habe ich immer Unterstützung für eine Verbesserung der Erreichbarkeit mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und eine Aufwertung unserer Fußgängerzone erhalten. Dass der Handel sich auch um die Autokunden sorgt, ist nur richtig, denn er braucht alle Kunden, um zu überleben. Umweltbewusste Kunden sollten weiterhin in der Stadt einkaufen. Ein Boykott schadet sogar der Umwelt, denn ohne Handel in der Innenstadt ist es vorbei mit dem einfachen Einkaufen per Bus, Rad und zu Fuß.“
Der Oberbürgermeister appelliert an die Initiative Altstadt, sich nun an der Diskussion und der Arbeit an gemeinsamen Maßnahmen zur Stärkung des Handels zu beteiligen. „Das Ziel, Aufmerksamkeit für die Probleme des Handels zu schaffen, ist mehr als erreicht. Stadtverwaltung und Presse haben eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema vorbereitet. Zweifellos wird sich auch der Gemeinderat mit der Thematik befassen. Ob eine City-Maut rechtlich überhaupt ermöglicht wird, weiß heute niemand. Es lohnt sich nicht, über diese vage Option einen so anhaltenden Streit zu führen. Ich würde mich freuen, wenn die Plakataktion nicht mehr allzu lange andauert und wir uns zusammensetzen. Werbung für die Innenstadt sind gelbe Karten nun wirklich nicht.“
Boris Palmer sichert den Geschäftsleuten dabei eine tabufreie Diskussion zu: „Wenn ich glauben würde, dass wir den Handel in der Innenstadt durch kostenloses Parken retten könnten, wäre ich dafür. Wer gute Argumente hat, warum eine Maßnahme dem Handel nutzt, hat bei mir immer ein offenes Ohr. Ich sehe in der Plakataktion in erster Linie ein Alarmsignal, denn tatsächlich kämpft unsere Innenstadt mit Umsatzrückgängen. Den Hauptgrund vermute ich im Online-Handel. Dieser Herausforderung wirksam zu begegnen kann aber nur gemeinsam gelingen und nicht im Streit.“
Veranstaltungshinweis:
OB Boris Palmer lädt die Händlerinnen und Händler zu einer Diskussion in das Tübinger Rathaus ein.
Altstadt-Dialog
Dienstag, 12. Juni 2012, 20 Uhr
Rathaus am Markt, Großer Saal
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen