Runder Tisch Altstadt diskutierte über Sofortmaßnahmen
Pressemitteilung vom 02.10.2012
Soll die Stadtverwaltung ein kostenloses W-LAN in zentralen Bereichen der Stadt einrichten? Ist es sinnvoll, einen kostenlosen Altstadt-Bus zu testen? Wie kann der Platz hinter der Stiftskirche mit seinen Platanen so gestaltet werden, dass er zum Verweilen einlädt? Sollen Radfahrer im Schritttempo die Altstadt durchqueren dürfen? Über diese und weitere Fragen entbrannte eine lebhafte Diskussion unter den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches Altstadt. Eingeladen hatte Oberbürgermeister Boris Palmer im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des südlichen Stadtzentrums. In vielen Punkten herrschte Einigkeit, anderes wurde vertagt oder abgelehnt.
Freies W-LAN in der Altstadt und im südlichen Stadtzentrum für Gäste und Kunden wäre eine hervorragende Idee, so die Meinung der meisten Anwesenden. Zu klären wäre unter anderem, wie eine zeitliche Beschränkung praktisch umgesetzt werden könne, um den Service bezahlbar zu halten. Hier will man auf die Mitwirkung der Geschäfte setzen. Diese verweisen darauf, dass es eine große Nachfrage unter den Kunden gibt. Palmer versprach, sich im Gemeinderat dafür einzusetzen, dass im Haushalt 2013 für dieses Projekt Mittel bereitgestellt werden.
Wenn es nach dem Runden Tisch geht, können die Tübingerinnen und Tübinger bald versuchsweise mit einem kostenlosen Kleinbus durch die Altstadt fahren. Der Bus wäre rund 20 Minuten unterwegs und würde im Halbstundentakt verkehren. Wenn er montags bis samstags verkehrt, kostet das rund 100.000 Euro pro Jahr. Wenn der Bus nur samstags während der Ladenöffnungszeiten unterwegs ist, kostet das 25.000 Euro
Hinter der Stiftskirche gibt es einen Platz mit Platanen, der wenig genutzt wird. OB Palmers Vorschlag, hier einen Spielplatz zu errichten, stößt bei den anwesenden Händlern auf breite Zustimmung. Allerdings müsste dieser sehr hochwertig sein und außerdem muss die Stadt erst prüfen, ob die Bäume eine solche Nutzung vertragen. Geprüft werden soll auch, ob der Umgang um die Stiftskirche wieder geöffnet werden kann.
Ein weiterer Vorschlag, nämlich den Radfahrern auf einer Ost-West-Verbindung durch die Altstadt das Radfahren im Schritttempo zu erlauben, stieß nicht auf Zustimmung. Dem Argument des Oberbürgermeisters, eine maßvolle Regelung für die Radfahrer könne zu einer höheren Akzeptanz des Radfahrverbotes in der restlichen Fußgängerzone führen, mochten sich die meisten nicht anschließen. Dieser Vorschlag wird deshalb zunächst nicht weiterverfolgt.
Ein weiterer Vorschlag wurde ebenfalls abgelehnt: Wenn es nach den anwesenden Händlern geht, wird es in Tübingen keinen Päckle-Bus geben. Die Idee stammt aus Freiburg und anderen Städten: Für einen Obolus von 70 Cent können beispielsweise die Freiburger ihre Einkäufe für ein paar Stunden zum Aufbewahren abgeben. In Tübingen bieten viele Händler schon jetzt an, dass die Kunden ihre Einkäufe für eine Weile deponieren könnten. Nachdenken will man jetzt darüber, dieses Angebot mit Aufklebern an den Ladentüren besser bekannt zu machen.
Der Runde Tisch Altstadt tagt in unregelmäßigen Abständen und begleitet die Planungen zum südlichen Stadtzentrum. Mit diesem Angebot möchte die Stadtverwaltung dazu beitragen, dass die Stärkung des südlichen Stadtzentrums auch der historischen Altstadt zugute kommt. Begleitet werden die Planungen rund um das Zinserdreieck mit einer breit aufgestellten Bürgerbeteiligung. Alle Materialien, Pläne und Protokolle gibt es im Internet unter www.tuebingen.de/zentrumsued.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen