Weltethos-Zentrum und Kultursaal am Museum geplant
Pressemitteilung vom 04.10.2012
Karl Schlecht Gemeinnützige Stiftung, Museumsgesellschaft und die Universitätsstadt Tübingen planen ein Kultur- und Wissenschaftsgebäude am Alten Botanischen Garten. „PARKADEN“ soll das künftige Schmuckstück Tübingens heißen.
Die sieben Bausteine für die Innenstadt, die Oberbürgermeister Boris Palmer im Jahr 2007 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, waren der Ausgangspunkt. Als Karl Schlecht, der Gründer und langjährige Eigentümer des Betonpumpenmaschinenherstellers Putzmeister aus Aichtal und Vorsitzender der nach ihm benannten Stiftung, sich im Rahmen der Eröffnung des Weltethos-Instituts an der hinteren Grabenstraße nach einem prominenten Bauplatz für eine Investition seiner gemeinnützigen Stiftung KSG im Tübinger Zentrum erkundigte, vereinbarten Schlecht und Palmer einen Spaziergang durch die Innenstadt. Das Grundstück zwischen Museum, Wilhelmstraße und Altern Botanischem Garten, das heute nur mit einigen Behelfsbauten belegt ist, hatte es Schlecht sofort angetan, noch vor Foyer, Güterbahnhof oder Europaplatz.
Die Stadt hatte für die markante Fläche zwischen Altstadt und Universität bereits im Jahr 2005 ein Bebauungsplanverfahren begonnen, dieses jedoch vorläufig ruhen lassen, weil Gespräche mit Interessenten bislang keinen Erfolg brachten. Unverhofft trat nun Karl Schlecht auf den Plan. In Gesprächen mit der Universität, der Museumsgesellschaft und der Stadt kristallisierte sich rasch ein Nutzungskonzept für den geplanten Baukörper heraus. Im Erdgeschoss zur Wilhelmstraße sollen Ladengeschäfte Einzug halten. In den darüber liegenden Geschossen ist Raum für den dauerhaften Sitz des Weltethos Instituts und weitere Wissenschaftseinrichtungen. Dazu können im obersten Geschoss zauberhafte Wohnungen über dem Botanischen Garten entstehen. Zum Park hin soll sich auf der Ebene des Alten Botanischen Gartens ein Kultur- und Veranstaltungssaal mit rund 500 Sitzplätzen öffnen. Für die Finanzierung steht die von Karl Schlecht gegründete Stiftung bereit.
Oberbürgermeister Boris Palmer zeigt sich begeistert von den zahlreichen Chancen, die das Projekt eröffnet: „Seit Eberhard im Barte hat es keine so großzügige Stiftung für Wissenschaft und Kultur in Tübingen gegeben. Ich wünsche mir sehr, dass es uns nun gelingt, eine Planung zu erstellen, die aus der Vision von Karl Schlecht Wirklichkeit werden lässt und von der Bevölkerung in Tübingen positiv aufgenommen wird.“
Karl Schlecht ist es ein besonderes Anliegen, die Stiftung Weltethos dauerhaft in einem geeigneten Gebäude unterzubringen: „Das alte Ideal eines weltumspannenden Ethos über alle kulturellen und religiösen Unterschiede hinweg besonders in der Wirtschaft wirken zu sehen hat mich von Anfang an fasziniert. Der Weltethos-Idee von Hans Küng in einigen Jahren eine größere Wirkungsstätte und Heimat an einem so wunderbaren Ort in Tübingen zu geben, ist eine vornehme Aufgabe, für die sich meine Stiftung einbringen kann. Wenn dabei der lang gehegte Wunsch der Stadt und der Universität nach einem modernen Veranstaltungssaal mit erfüllt werden kann, wäre das wundervoll. Investitionen in die Kultur und die Wissenschaft festigen ein menschlich gutes Fundament unserer heute globalen Gesellschaft. Sie fördern nach meiner Lebenserfahrung hochgradig wirtschaftlichen Erfolg, der mir in jetzt 55 aktiven Berufsjahren geschenkt wurde. Davon will ich etwas zurückgeben.“
Auch die Museumsgesellschaft freut sich über Schlechts Engagement. Ihr Vorsitzender Prof. Wolfgang Rosenstiel führt aus: „Für uns besteht die Chance, das Umfeld unseres traditionsreichen Gebäudes grundlegend umzugestalten. Bislang fehlten dafür die finanziellen Voraussetzungen. Die KSG-Stiftung kann uns nun in die Lage versetzen, die vermieteten Nachkriegsbehelfsbauten an der Wilhelmstraße aufzugeben und das Gelände für die Errichtung eines städtebaulich ansprechenden Gebäudekomplexes durch Einräumung eines Erbbaurechtes zu überlassen. Die Konzeption des Neubaus lässt Synergien mit den vorhandenen Nutzungen des Museums erwarten.“
Der Rektor der Universität Prof. Bernd Engler freut sich nicht minder: „Die Universität profitiert von der Neuansiedlung international beachteter Institute in Tübingen. Das Weltethos-Institut ist Teil der Tübinger Exzellenz und wird Ausgangspunkt neuer internationaler Kooperationen sein. Die Möglichkeit, einen weiteren großen und hoch modernen Veranstaltungsraum in Tübingen nutzen zu können, wird es leichter machen, wissenschaftliche Kongresse an der Universität auszurichten.“
Die Planung für das Projekt soll nun rasch erstellt werden. Karl Schlecht ist es gewohnt, Dinge voranzutreiben. Baubürgermeister Cord Soehlke, weiß, dass damit eine weitere große Herausforderung auf ihn und sein Team zukommt: „Ich bin sicher, dass wir mit Herrn Schlecht einen hervorragenden Partner haben, um an dieser besonderen Stelle zu bauen. Wir haben uns auf ein zügiges Verfahren verständigt, in das eine Beteiligung der Bürger und ein Wettbewerb integriert sind.“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen