Klaviermatinee und Uhland-Gedichte im Stadtmuseum am 28. Oktober
Pressemitteilung vom 23.10.2012
Ludwig Uhlands eigenes Tafelklavier steht im Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Matinee im Tübinger Stadtmuseum. Der Pianist Alfred Gross spielt auf dem rund 200 Jahre alten Originalinstrument romantische Salonmusik, wie sie im Hause Uhlands erklungen sein könnte sowie musikalische Umsetzungen von Uhland-Gedichten. Als Solistin wirkt die Sopranistin Johanna Pommranz mit. Zu hören sind unter anderem zeitgenössische Vertonungen von Conradin Kreutzer. Das Programm wird abgerundet mit der Rezitation von Gedichten und Balladen Uhlands, vorgetragen von Max Robert Jung. Alle Interessierten sind zur Matinee herzlich eingeladen
am Sonntag, 28. Oktober 2012, Beginn: 11 Uhr, Einlass ab 10.30 Uhr
im Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10.
Mit dem um 1814 gebauten Tafelklavier von Dieudonné & Schiedmayer besitzt das Tübinger Stadtmuseum ein in zweierlei Hinsicht bedeutendes Instrument. Es trägt die Tusche-Inschrift „Dr. Ludwig Uhland“ und weist damit auf den prominenten Besitzer hin. Nach vielen Irrfahrten wurde es 1991 mustergültig von William Jurgenson restauriert und gilt als das besterhaltene frühe Klavier der späteren Stuttgarter Klavierbauerdynastie.
Was mag im Hause Uhland gespielt worden sein? Waren es Klavierstücke des Stuttgar-ters Louis Abeille, waren es Klavierminiaturen des Obermarchtaler Prämonstratensers Sixtus Bachmann? Man weiß es nicht, sicher ist nur, dass beiden die Klanglichkeit des Uhland-Klavieres mehr als entgegenkommt. Deshalb werden auch diese beiden regionalen Komponisten im Programm zu hören sein.
Alfred Gross, der Reutlinger Spezialist für historische Tasteninstrumente, hat das Tafelklavier nach zwanzigjährigem Dornröschenschlaf im Magazin über Wochen hinweg immer wieder gestimmt und reguliert. Jetzt kann es wieder den klanglichen Zauber verbreiten, der frühe Hammerklaviere bzw. Fortepianos auszeichnet. „Diese Instrumente gehören nicht in den Konzertsaal, sondern in das Zimmer oder den Salon, sie verlangen nicht nach einer virtuosen Pranke sondern nach einer filigranen Hand und sie sind überdies die idealen Begleitinstrumente für den Liedgesang“ sagt Gross über die Tafelklaviere.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung:
LUDWIG UHLAND. Tübinger Linksradikaler Nationaldichter
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen