74 Jahre Reichspogromnacht: Veranstaltungsreihe des Netzwerks gegen das Vergessen
Pressemitteilung vom 02.11.2012
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten Tübinger Bürger die Synagoge in der Gartenstraße in Brand. Das Gebäude, das 1882 errichtet worden war, brannte vollständig nieder. Zur Erinnerung an dieses Ereignis in der Reichspogromnacht vor 74 Jahren findet eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt
am Freitag, 9. November 2012, 18 Uhr,
Synagogenplatz, Gartenstraße in Tübingen.
Gestaltet wird die Gedenkstunde von der Geschichtswerkstatt Tübingen e.V., dem Jüdischen Verein „Bustan Shalom“, dem Jugendgemeinderat sowie dem Fachbereich Kultur der Universitätsstadt Tübingen. Sprechen wird unter anderem Oberbürgermeister Boris Palmer.
Erinnert wird auch an die vertriebenen oder ermordeten ehemaligen Tübingerinnen und Tübinger jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft. Fünf Tübinger Juden wurden nach der Reichspogromnacht verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Einer von ihnen starb später an den Folgen der Misshandlungen.
Dieses Jahr ist zusätzlich noch an einen weiteren Jahrestag zu erinnern: im August 1942 wurden erstmals Tübinger Jüdinnen und Juden in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnern Tübinger Vereine, Institutionen und Personen auch in diesem Jahr an die Geschichte der Tübinger Juden, an die Synagoge sowie an die NS-Verbrechen und den Widerstand.
Zu den Veranstaltungen rund um den 9. November gehören unter anderem eine Exkursion nach Haigerloch, Vorträge, eine literarische Tagung und ein Stadtrundgang zu den Stationen jüdischen Lebens mit Elisabeth Tielsch. Ein Faltblatt mit den Programmhinweisen liegt an vielen Stellen in der Stadt aus.
Anlage: Veranstaltungsflyer „74 Jahre Reichspogromnacht“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen