Trotz Straßenumbau: Die Innenstadt bleibt geöffnet. Runder Tisch Altstadt diskutierte Verkehr, Nachtleben, Alkohol und Informationssystem
Pressemitteilung vom 07.02.2013
„Die Tübinger Innenstadt freut sich auch 2013 auf ihre Gäste – trotz wichtiger Straßenbaumaßnahmen“. – So könnte man zusammenfassen, was Gemeinderat, Stadtverwaltung und Runder Tisch Altstadt in den letzten Wochen diskutiert und beschlossen haben. Am Montag stimmte der Gemeinderat mit nur fünf Gegenstimmen dem Vorschlag der Verwaltung zu, den beabsichtigten Zeitplan einzuhalten: Ende März beginnt der Umbau der Poststraße und im Mai will das Regierungspräsidium den Umbau des B28-Tunnels starten.
Die Verwaltung hatte in einer Vorlage nachgewiesen, dass die Sperrung der Poststraße keine zusätzliche Belastung für die Innenstadtachse über die Neckarbrücke darstellt. Das Nadelöhr für den Verkehr, der von der Blauen Brücke zur Wilhelmstraße fährt, liegt wegen der möglichen Grünzeiten an den Ampeln eindeutig am Lustnauer Tor (siehe Anlage 2). Die Zahl der Fahrzeuge, die über diese Achse fahren können, wird daher durch die Poststraßensperrung nicht beeinflusst. Deshalb ist es nicht sinnvoll, die eine oder andere Maßnahme zu verschieben.
Abwarten will man allerdings, ob die dringend notwendigen Leitungsarbeiten der Tübinger Stadtwerke auf der Kreuzung Poststraße/ Friedrichstraße tatsächlich in den Sommerferien in Angriff genommen werden können. Da die Kreuzung voll gesperrt werden müsste, möchte die Verwaltung die Entscheidung endgültig erst im Mai treffen, wenn die Wirkungen der Schlossbergtunnelbaustelle auf den Verkehr in der Wirklichkeit beurteilt werden können. Nur wenn die Lage erwarten lässt, dass in den Sommerferien der Schlossbergtunnel den Verkehr auch mit Sperrung der Friedrichtstraße abwickeln kann, soll diese Baustelle eröffnet werden. Auch hierin folgte der Gemeinderat den Vorschlägen der Verwaltung.
Dem Runden Tisch Altstadt ist es wie dem Gemeinderat ein wichtiges Anliegen, den Handel zu stärken. Dafür ist der Umbau des Zinser-Dreiecks eine entscheidende Maßnahme. Die Argumente der Verwaltung, dass die Baustelle in der Poststraße die Erreichbarkeit der Altstadt nicht gefährdet, überzeugten auch die Mitglieder des Runden Tisches: Sie sprachen sich nahezu einstimmig dafür aus, den Umbau des Zinser-Dreiecks in diesem Jahr zu starten. „Die Innenstadt bleibt geöffnet und erreichbar, das müssen wir sicher stellen und kommunizieren“ – darin waren sich Oberbürgermeister Boris Palmer und die Mitglieder des Runden Tisches einig.
Zum Leben in der Altstadt gehört auch die Gastronomie – hier möchte der Runde Tisch ebenfalls aktiv werden und wird sich deshalb mit dem Jugendgemeinderat treffen, um sich über die besonderen Bedürfnisse der 14- bis 18jährigen auszutauschen. Fast einstimmig sprach sich der Runde Tisch für die Vorschläge von Oberbürgermeister Boris Palmer aus, in begründeten Ausnahmefällen ein begrenztes Platzverbot für alkoholisierte Personen auszusprechen, sobald hierfür die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind.
Auch der Fußgängerverkehr ist Thema des runden Tisches. Bei der Diskussion über eine wegweisende Beschilderung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und der Hauptziele in der Altstadt verständigten sich die Teilnehmer darauf, dass vorhandene Informationssystem mit Stelen an den Altstadteingängen und Gebäudetafeln weiterzuentwickeln. Dafür sollen die Stadtkarten auf den seit 2006 vorhandenen Stelen verständlicher gemacht werden und die nächste Stufe, nämlich das Aufstellen von Wegweisern auf Masten, baldmöglichst angegangen werden. Einig war sich der Runde Tisch, dass die Wegweiser nur zur wichtigen Plätzen, öffentlichen und bedeutenden Kulturdenkmalen führen soll. Auf Grund der Vielzahl der vorhandenen gewerblichen Einrichtungen soll auf eine Beschilderung der Händlerstandorte verzichtet werden.
Anlagen:
1. Verkehrsführung während des Umbaus der Poststraße
2. Kapazität der Straßenabschnitte zwischen Blauer Brücke und Wilhelmstraße
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen