Feierstunde zum 250. Geburtstag einer Glocke auf dem Bergfriedhof am 27. Oktober
Pressemitteilung vom 18.10.2013
Die Glocke an der Außenfassade der Trauerhalle auf dem Tübinger Bergfriedhof wurde 1763 von Christian Ludwig Neubert in Ludwigsburg gegossen. Zu ihrem 250. Geburtstag lädt die Tübinger Friedhofsverwaltung unter dem Motto „Glockengedichte & Glockengeschichte(n)“ zu einer Feierstunde ein
am Sonntag, 27. Oktober 2013, um 16 Uhr
in der großen Halle auf dem Tübinger Bergfriedhof.
Friedhofsleiter Bernd Walter trägt Glockengedichte vor, unter anderem von Friedrich Schiller, Hermann Kurz und Hans Christian Andersen, musikalisch begleitet von der Organistin Tabea Flath sowie der Hornistin und Flötistin Kathrin Schlecht. Im Anschluss ist eine Auswahl an Glocken aus der Sammlung des Tübingers Werner Märkle zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Friedhofsverwaltung freut sich über Spenden für die Restaurierung der denkmalgeschützten Gruft von Gustav Friedrich von Schönberg auf dem Stadtfriedhof.
Die 86 Zentimeter hohe und 400 Kilogramm schwere Glocke, die den Ton b erzeugt, hat einen engen Bezug zur deutschen Literatur. Denn nur wenige Häuser von der Werkstatt der Familie Neubert entfernt wuchs Friedrich Schiller auf. Gemeinsam mit dem Sohn des Glockengießers ging Schiller in die Lateinschule und besuchte auch das Gießhaus der Familie Neubert. Dieser Schulfreundschaft wird die Inspiration für das von Schiller 1799 veröffentlichte „Lied von der Glocke“ nachgesagt.
Bis 1960, also 197 Jahre lang, hing die Glocke in der Evangelischen St. Peterskirche in Dusslingen und wurde 1960 von der Universitätsstadt Tübingen gekauft. In der 1969 eröffneten Aussegnungshalle auf dem Bergfriedhof fand sie eine neue Verwendung. 2008 restaurierte das Spezial-Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen die Glocke: Dort wo der Klöppel auf den Körper trifft, hatten sich ausgeschlagene Stellen gebildet, die wieder aufgeschweißt wurden.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen