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Schreibmaschine mit hebräischer Tastatur Bild: Stadtmuseum Tübingen

Grafik von Max Liebermann aus der Sammlung Dr. Paul Schäfer / Dr. Ismar Littmann

Grafik von Max Liebermann
Max Liebermann, „Wettrennen“ von 1922, Restitution in Verhandlung. Bild: Stadtmuseum Tübingen

Zu einer Grafik von Liebermann, die das Stadtmuseum 1955 im Kunstkabinett Ketterer (Stuttgart) erworben hatte, konnte nur mithilfe der Angabe zum Einlieferer weitergeforscht werden. Auf der Rückseite der Grafik gab es keinerlei Hinweise auf Vorbesitzer, denen man hätte nachgehen können. Einlieferer bei Ketterer und Vorbesitzer der Grafik war Lisa Arnhold aus New York (1890-1972). Ihre Familie gehörte zum Dresdner Teil der großen Bankiersfamilie und flüchtete Ende 1936 aus Deutschland, konnte ihre Kunstsammlung aber retten.

Zur Sammlung von Lisa und Heinrich Arnhold wurde bereits geforscht, so dass die entsprechende Wissenschaftlerin kontaktiert werden konnte. Sie konnte mithilfe ihrer Kenntnisse vom Archiv der Sammlung beim Sohn der Arnholds herausfinden, wo die Grafik zuvor erworben worden war: nämlich im Februar 1935 auf der Auktion 188 bei Max Perl (Berlin). Einlieferer bei Max Perl war der in Berlin lebende Dr. Paul Schäfer, der zuvor viele Werke aus der Sammlung von Dr. Ismar Littmann (Breslau) angekauft hatte.

Littmann (1878-1934) war ein jüdischer Rechtsanwalt aus Breslau und baute in den 1920er-Jahren eine Sammlung mit impressionistischer und expressionistischer Kunst auf. Er nahm sich aufgrund hoher Verschuldung und wegen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1934 das Leben. Seine Witwe war gezwungen, einen Teil der Kunstwerke im Auktionshaus Max Perl 1935 zu versteigern.

Die Herkunft der Grafik wird daher als verdächtig eingestuft. Zu den Vertretern der Erben nach Schäfer und Littmann wurde daher Kontakt aufgenommen. Die Restitution ist derzeit in Verhandlung.

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