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Schreibmaschine mit hebräischer Tastatur Bild: Stadtmuseum Tübingen

Tuch mit hebräischer Inschrift

Tuch mit hebräischer Inschrift
Bild: Stadtmuseum Tübingen

Ein gewebtes Tuch aus Wolle und Baumwolle mit Inschrift aus den 1920er-Jahren bekam das Stadtmuseum 1994 zusammen mit einer Thorascheibe geschenkt. Es konnte als Dankesgabe der Gesellschaft der Zionsfreunde identifiziert werden. Diese Bewegung war in Osteuropa verbreitet und unterstützte Auswanderer nach Palästina. Wie das Tuch nach Tübingen kam, ist nicht geklärt. Nach der Plünderung der hiesigen Synagoge soll eine Bürgerin das Tuch aus dem Neckar geborgen und aufbewahrt haben. Nachdem der evangelische Theologie-Professor Otto Michel im Jahr 1957 das Institutum Judaicum in Tübingen gegründet hatte, übergab man ihm das Tuch.

Da weitere Anhaltspunkte zu Vorbesitzern fehlen und solche Tücher eher in Osteuropa verbreitet waren, besteht auch hier der Verdacht auf NS-Raubgut. Deshalb hat das Stadtmuseum das Tuch ebenfalls in die Datenbank „Lost Art“ eingestellt. Anfragen bei jüdischen Museen und Institutionen in Deutschland, Polen, den USA und Israel haben ergeben, dass es solche Tücher auch in Sammlungen in New York und Jerusalem sowie in diversen Privatsammlungen gibt. Sie stammen zum Teil aus dem Central Collecting Point Wiesbaden und scheinen damit einen Raub zu bestätigen.

Das Stadtmuseum konnte das Tuch am 26. März 2019 an die rechtliche Nachfolgerin der jüdischen Tübinger Gemeinde – die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg in Stuttgart – zurückgeben. Es soll künftig bei Gottesdiensten als Auflage für den Amud, das Lesepult des Vorbeters, in der kleinen Synagoge in Stuttgart dienen. Ein Foto davon wird zukünftig den Ausstellungsteil zur Tübinger Synagoge im Stadtmuseum Tübingen bereichern.

Weitere Informationen
Forschungsbericht zum jüdischen Tuch

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