Szenische Lesung „Die Akte Auguste D.“ und Vortrag über Demenz am 17. Oktober

Landkreis Tübingen und Universitätsstadt Tübingen laden im Rahmen der Informations- und Aktionsreihe „Demenz – mitten unter uns“ zur Szenischen Lesung und zum Vortrag am Donnerstag, 17. Oktober 2013 um 19 Uhr im Landratsamt Tübingen, Wilhelm-Keil-Straße 50, 72072 Tübingen ein.

1901 legte der Arzt und Hirnforscher Alois Alzheimer eine Krankenakte über einen medizinischen Fall an, der seine Neugierde und seinen Forschergeist weckte. Seine Patientin Auguste Deter zeigt Symptome, die er vorher noch nie beobachtet hat. Weder in Untersuchungen, noch in langen Gesprächen kommt er der Krankheit auf die Spur. Erst nach ihrem Tod gewinnt er Sicherheit über die bis dahin rätselhafte Krankheit, die seinen Namen erhalten wird. Kern des Theaterstücks sind die Dialoge zwischen Alois Alzheimer und Auguste, die die emotionale Seite der Kranken als auch das Interesse des Arztes zeigen und in ihrer Unmittelbarkeit auch heute noch berühren.

Als die Krankenakte im Jahr 1997 – nach hundert Jahren – wieder gefunden wurde, sorgte der Fall Auguste D. erneut für eine Sensation, denn die von Alzheimer entdeckte Krankheit hat inzwischen „Karriere“ gemacht. Die Lesung zeichnet nicht nur ein Porträt der Krankheit, sondern gibt auch Einblick in die damaligen „Irrenanstalten“ und die Methoden der Hirnforscher zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als organische Hirnforschung und Psychoanalyse um ihren Stellenwert in der Wissenschaft stritten.

Es lesen Ulrike Hofmann und Basil Dorn vom Berliner Theaterverlag Hofmann-Paul. Im Anschluss an die Szenische Lesung gibt Prof. Gerhard Eschweiler einen kurzen Überblick zum aktuellen Stand der Alzheimerforschung. Eschweiler ist Oberarzt und Leiter des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Tübingen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei erreichbar.

Die Informations- und Aktionsreihe wird organisiert vom Landkreis Tübingen, der Universitätsstadt Tübingen, den Gerontopsychiatrischen Beratungsstellen im Landkreis Tübingen und dem Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Ziele der Reihe sind, die Bevölkerung über das Thema Demenz und über Unterstützungsangebote zu informieren.

Weitere Informationen sowie das Programmheft gibt es im Internet unter www.kreis-tuebingen.de/demenz und www.tuebingen.de/demenz. Das Programmheft liegt außerdem im Landratsamt Tübingen (Wilhelm-Keil-Straße 50, 72072 Tübingen, Telefon 07071/207-2003) und bei der Stadtverwaltung Tübingen (Bei der Fruchtschranne 5, 72070 Tübingen, Infotheke im Erdgeschoss) aus.

 

Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen