Tübinger Ding

Regelmäßig aufs Neue stellt das Stadtmuseum einen besonderen Gegenstand aus seiner Sammlung aus, oft passend zur aktuellen Ausstellung. Das Tübinger Ding befindet sich im Schaufenster des Stadtmuseums und ist direkt von der Kornhausstraße einsehbar. Die Exponate der vergangenen Jahre finden sich im Archiv.

Was bin ich?

Dieses Gerät ist eine elektrische Rechenmaschine - ein Taschenrechner aus dem Jahr 1935. Sie konnte Zahlen mit bis zu neun Stellen dividieren, multiplizieren, addieren und subtrahieren. Doch im Gegensatz zu heutigen Rechnern verbirgt sich in ihr kein Computerchip, sondern ein mechanisches Rädergetriebe. Dieses Innenleben aus Metall machte die Rechenmaschine im Betrieb sehr laut und brachte ihr Gewicht auf 15 Kilogramm!

Wie wurde die Rechenmaschine benutzt? Um zwei Zahlen zu addieren, gab man auf dem Ziffernblock zuerst die erste Zahl ein. Dann wurde das große Pluszeichen rechts auf der Maschine gedrückt. Anschließend wurde die zweite Zahl eingetippt und wieder Plus gedrückt. Nun erschien in der unteren Zeile des verglasten Fensters das Ergebnis.

Diese Maschine hat eine lange Geschichte: Zuerst wurde sie in einer Stuttgarter Firma genutzt. Von 1947 bis 1954 war die Rechenmaschine im Tübinger Unternehmen Stehle im Einsatz. Anschließend kaufte sie eine Tübinger Kauffrau und verwendete sie noch bis Ende der 1950er Jahre.  Im Jahr 2002 schenkte sie sie dem Stadtmuseum.

Fast 100 Jahre später schreitet die Entwicklung der Rechner rasch voran: die Künstliche Intelligenz (KI) setz sich heute in immer mehr Lebensbereichen durch. Mehr über diese neue Technik zeigt die neue Ausstellung des Stadtmuseums „Cyber and the City. Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen“!

Info
Rechenmaschine der Firma Mercedes Büromaschinen-Werke A. – G., Modell 27 VP (Vollautomatische Proportionalhebelmaschine), 1935