Süßerstraße
Friedrich Süßer (1871-1951)
benannt 1937
Der 1871 geborene Friedrich Süßer hatte sich als Lehrer, Organist, Kirchenpfleger und Mitbegründer des Krankenpflegevereins bereits vor dem Ersten Weltkrieg und lange vor Beginn der NS-Herrschaft um Pfrondorf verdient gemacht. Seit 1922 war er Gemeinderatsmitglied, seit 1926 ständiger Stellvertreter des Bürgermeisters. Zwar blieb er noch bis zu seiner Pensionierung 1937 politisch aktiv. Er trat 1933 in die NSDAP ein und übernahm lokale Ämter innerhalb der NS-Bewegung. Die Benennung der Straße und die Vergabe des Ehrenbürgerrechts an Süßer erfolgten jedoch dezidiert als „Anerkennung und Würdigung seiner vielseitigen Verdienste um die Schule und Gemeinde“ – und nicht (wie etwa im Fall Eduard Habers) für sein Engagement in der NS-Bewegung. Das Ehrenbürgerrecht wurde im Zuge der Entnazifizierung 1946 überprüft und dezidiert beibehalten.
Süßers Verdienste um Pfrondorf sind unumstritten. Jenseits seiner formellen Mitgliedschaft in der NSDAP und angeschlossenen Verbänden sind bei ihm weder eine besondere ideologische Überzeugung noch ein vorsätzliches Handeln zum Schaden anderer erkennbar.