Das besondere Objekt: Filmausschnitt über die Bücherverbrennung 1933
Pressemitteilung vom 03.05.2013
Als besonderes Objekt zeigt das Stadtmuseum im Mai einen Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm „Berlin unterm Hakenkreuz“. Der kurze Ausschnitt behandelt die Bücherverbrennung vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933 in Berlin. Der Film läuft in der Vitrine neben der Eingangstür des Museums und kann von außen angeschaut werden.
Nur kurze Zeit nach der Machtergreifung der NSDAP wurden 1933 deutschlandweit Bücher missliebiger Autoren öffentlich verbrannt – hauptsächlich waren jüdische und sozialistische Schriftstellerinnen und Schriftsteller betroffen, aber auch Sozial- und Rechtswissenschaftler sowie fremdsprachige Literatur in deutscher Übersetzung.
Die Aktionen, die maßgeblich von der Deutschen Studentenschaft zusammen mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund initiiert wurden, fanden ihren Höhepunkt am 10. Mai 1933 mit groß inszenierten Scheiterhaufen in Berlin und 21 deutschen Universitätsstädten. Beim Berliner Fackelzug von etwa 5.000 Studenten rief dabei der Studentenführer Gutjahr die Parole aus: "Wir haben unser Handeln gegen den undeutschen Geist gewendet. Ich übergebe alles Undeutsche dem Feuer!".
In Stuttgart, Tübingen und Singen fanden keine offiziellen Verbrennungen statt, da der zuständige Kommissar der Studentenschaften diese ausdrücklich verbot. Dem Verbot lag offensichtlich eine interne Rivalität und keine ethische Haltung zugrunde. In Tübingen wurden die Bücher „nur“ eingelagert. Neben der Universitätsbibliothek betraf dies auch die „Volksbibliothek“ – die heutige Stadtbücherei.
Hinweis für die Presse: Ein Bild der Liste der Bücher, die aus der Volksbibliothek Tübingen ausgesondert wurden, finden Sie in Druckqualität im Downloadbereich unter www.tuebingen.de/pressebilder.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen