Beginn der Instandsetzungsarbeiten am Schlossbergtunnel. Ab Sonntag, 7. April wird die östliche Tunnelröhre gesperrt
Pressemitteilung vom 04.04.2013
Drei Jahrzehnte nach der Einweihung ist der Schlossbergtunnel in einem schlechten baulichen Zustand und entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen. Deshalb wird er ab Montag, 8. April 2013 saniert. Ab Sonntag, 7. April wird der Verkehr in beiden Richtungen durch die westliche Tunnelröhre geleitet. Dort steht bis Ende November 2013 für beide Fahrtrichtungen nur jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Das Regierungspräsidium und die Stadt haben einen genau abgestimmten Maßnahmeplan erarbeitet, um die unvermeidbaren Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten.
„Wir begrüßen die Tunnelsanierung, welche die Leistungsfähigkeit dieser extrem wichtigen Tübinger Verkehrsader für die kommenden Jahrzehnte sichert“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer. „Gemeinsam mit Regierungspräsident Hermann Strampfer und den Fachleuten beider Behörden hat es intensive Vorarbeiten gegeben, die den Autofahrern größtmögliche Hilfe und Entlastung während der Bauzeit gewährleisten. Der Tübinger Gemeinderat hat zudem beschlossen, alle aufschiebbaren Straßenbaumaßnahmen im Stadtgebiet erst zu einem späteren Zeitpunkt zu beginnen.“
Trotz widriger Witterungsbedingungen konnte das Regierungspräsidium die Belagsarbeiten in der Europastraße (B28a) termingerecht fertig stellen. Somit entfallen ab Sonntag, 7. April 2013, die Sperrungen und Umleitungen, die im Zuge der Belagsarbeiten erforderlich waren. Im Rahmen der nun folgenden Instandsetzungsarbeiten werden an den Bauwerken Schädigungen des Betons und der Bauwerksabdichtung behoben sowie die sogenannten „Fahrbahnübergangskonstruktionen“, die den Spalt zwischen Brücke und Fahrbahn überbrücken, durch neue, Lärm mindernde Fahrbahnübergänge ersetzt.
Die Lärmschutzwände im Bereich des Schleifmühleweges und der Neckarbrücke wurden bereits 1996 erneuert und erfüllen die an den Lärmschutz gestellten Anforderungen. Eine Erneuerung ist deshalb nicht vorgesehen.
Mit den folgenden leistungssteigernden Maßnahmen sollen Staus minimiert und die Erreichbarkeit der Innenstadt sichergestellt werden (siehe auch den Plan in der Anlage):
- Angepasste Ampelschaltungen an den Tunnelzufahrten sowie Einrichtung einer Baustellensignalanlage an der Einmündung der provisorischen Rampe am Knoten Europastraße in Fahrtrichtung Herrenberg.
- In der Westbahnhofstraße wurde stadteinwärts eine zweite Fahrspur eingerichtet, damit sich der Verkehr nicht in den Tunnel zurück staut. Dies hat sich schon vor vier Jahren während der Mühlstraßensperrung bewährt.
- Vom Schwärzlocher Täle und vom Westbahnhof aus kann man nicht mehr geradeaus über die B28 hinweg Richtung Innenstadt fahren; die lokale Umleitung erfolgt über die Schwärzlocher Straße und die Belthlestraße.
- Aus Richtung Herrenberg gibt es am Ortseingang eine neue Abbiegespur Richtung Kliniken Berg, Universität Morgenstelle und Hagelloch. Dafür wurden ein Kreisel und eine Ampel an der Ecke Rosentalstraße/ Hagellocher Weg eingerichtet. So können Fahrzeuge aus Richtung Unterjesingen frühzeitig in Richtung Hagelloch bzw. zu den Kliniken abfahren.
- Errichtung eines Park and Ride-Parkplatzes auf dem Festplatz. Die „P+R-Linie“ ist für die Fahrgäste kostenlos. Sie verkehrt von Montag bis Freitag ab 5.34 Uhr im 20 -Minuten-Takt zwischen der Haltestelle „Festwiesen“ und der „BG“ auf dem Schnarrenberg. In den Hauptverkehrszeiten von 7 bis 9 Uhr und von 16 bis 18 Uhr fährt der Shuttle-Bus alle 15-Minuten. Der letzte Bus fährt von der BG um 20.03 Uhr ab. Die Haltestelle „Festwiesen“ wurde neben der Einfahrt zum Parkplatz neu eingerichtet. (siehe Fahrplan in der Anlage). Das Ticket für die „P+R-Linie“ erhalten Fahrgäste im Bus. Es berechtigt zur kostenfreien Hin- und Rückfahrt in der „P+R-Linie“; außerhalb dieser Linie hat das Ticket keine Gültigkeit. Ausführliche Informationen zu allen Fahrtzeiten gibt es im Internet unter www.svtue.de. „Wir hoffen, dass viele Menschen das kostenlose Park and Ride-Angebot nutzen, um den Stau zu vermeiden“, erklärt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Für die Busfahrenden entfällt zudem die Parkplatzsuche auf dem Schnarrenberg.“
- Links-Abbiegeverbot von der Poststraße in die Friedrichstraße. Durch die Mühlstraße fahren täglich 2.000 Busse. Damit ist diese Verkehrsader bereits an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Um nicht noch mehr Verkehr auf diese Achse zu bringen, weist die Stadt mit Schildern darauf hin, dass die Innenstadt von Westen aus nicht über die Europastraße angefahren werden sollte. Unterstützt wird diese Verkehrslenkung durch ein Linksabbiegeverbot in der Poststraße. Für den Ziel- und Quellverkehr im Zinser-Dreieck wurde eine Wendemöglichkeit für PKWs in der Friedrichstraße vor dem Blauen Turm eingerichtet (ein so genannter U-Turn).
Die Kosten für die Instandsetzung und Nachrüstung des Schlossbergtunnels einschließlich der Instandsetzung von drei Brückenbauwerken sowie der Beläge betragen zusammen rund 6,5 Mio. Euro. Diese werden vom Baulastträger Bund finanziert. Für den Park and Ride-Service entstehen Betriebskosten in Höhe von 340.000 Euro, die von den Stadtwerken Tübingen getragen werden. Die Stadt finanziert die weiteren begleitenden Entlastungsmaßnahmen mit rund 50.000 Euro.
Informationen zu den Sperrungen und Umleitungen können im Baustelleninformationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.baustellen-bw.de abgerufen werden. Die Stadt informiert auf ihrer Homepage unter www.tuebingen.de/baustellen.
Anlagen:
Lageplan Schloßbergtunnel
Plan der Maßnahmen
Fahrplan des P+R-Angebots
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen