Siegreicher Entwurf: Ein neuer Ort für die Brunnenstraße
Pressemitteilung vom 10.07.2013
Wie soll das Technische Rathaus an der Brunnenstraße nach Sanierung und Erweiterung aussehen? Im Rennen waren zuletzt zwei Entwürfe, die von den einreichenden Büros noch einmal überarbeitet wurden (siehe Anlage). Jetzt hat sich die Wettbewerbsjury mit großer Mehrheit für einen der beiden Vorschläge entschieden. Er stammt vom Tübinger Architekturbüro Ackermann und Raff. Das endgültige Wort hat der Tübinger Gemeinderat im Herbst 2013.
„Ackermann und Raff gelingt es, einen in vielen Facetten besonders qualitätsvollen neuen Ort an der Brunnenstraße zu schaffen und gleichzeitig mit der Fläche zwischen Rathaus und Ammer die Voraussetzung für eine zusammenhängende neue Parkfläche zu schaffen“, hebt Baubürgermeister Cord Soehlke die Vorzüge des siegreichen Entwurfs hervor. Die Erweiterungsflächen bilden eine bauliche Symbiose mit dem Baukörper aus den 50er Jahren. So entsteht ein einheitliches Gebäude aus Alt und Neu. Der in der letzten Runde ausgeschiedene Entwurf des Büros Payer sah stattdessen einen rückwärtigen Anbau am bestehenden Altbau vor.
Offensichtlich ist die städtebauliche Qualität des Entwurfs von Ackermann und Raff: Durch das Bebauen der bisherigen tiefer liegenden Vorzone und das Heranrücken des Baukörpers an die Straße wird die bisherige Tieflage des Altbaus aufgehoben. Der Straßenraum wird prägnant neu definiert und durch die gebogene Fassade sehr elegant geführt. Ein neuer, zentraler und der Stadt zugewandter Eingang ermöglicht einen schwellenlosen und gut erreichbaren Zugang zum Gebäude auf Niveau der Brunnenstraße. Im Erdgeschoss befinden sich die wichtigsten Anlaufpunkte wie die Information und das Service Center Bauen. Alle weiteren Dienststellen lassen sich über Treppen und Aufzüge gut erreichen.
Die Fassaden beider Entwürfe unterscheiden sich deutlich. Während das Büro Payer den Altbau im Wesentlichen erhält, allerdings aus energetischen Gründen stark dämmen muss, entwickelt das Büro Ackermann eine einheitliche, durchgängige Fassadensprache, die dem Gebäude eine moderne und ästhetisch wertige Anmutung gibt. Auch das flache Dach und das durchgängige Ziegelmaterial lassen kaum Bezüge zum Altbau erkennen.
Diese werden im Innern umso deutlicher. Das großzügige Atrium schließt an die bisherige Fassade an und belässt sie, auf Höhe des Daches abgeschlossen mit einer Verglasung, im heutigen Zustand. So bleibt der im Neubau integrierte historische Baukörper sicht- und spürbar und kann im Wesentlichen unverändert weiter genutzt werden. Zusammen mit den neuen Flächen in der vorgeschalteten Erweiterung ergibt sich im Innern eine hohe Funktionalität, flexible Bürostrukturen mit hervorragenden Arbeitsbedingungen und eine Besonderheit im obersten Geschoss: Neben weiteren Büros ist dort der neue große Sitzungssaal separat zugänglich und erfährt durch die zugeschaltete Dachterrasse mit Blick ins Grüne eine erhebliche Aufwertung.
Nicht bebaut wird die Freifläche Richtung Ammer. Nach Abbruch der bisherigen Gebäudeteile kann dort eine parkähnliche Gartenanlage für die Öffentlichkeit entstehen, die deutlich größer ist und bei entsprechender Gestaltung zahlreiche Wegebeziehungen im Grünen ermöglichen sollte.
Die von den Architekten genannten Kosten sind noch nicht ausreichend tragfähig, um die jetzt getroffene Entscheidung zu bestätigen. Bis zum Planungsbeschluss im Tübinger Gemeinderat im September 2013 werden beide Entwürfe deshalb von einem neutralen Gutachter miteinander verglichen und bezüglich ihrer Kosten bildenden Faktoren bewertet. Neben den dann belastbaren Gesamtkosten sollen auch die mit den jeweiligen Vorschlägen verbundenen Betriebskosten (Lebenszykluskosten) miteinander verglichen werden, um dem Gemeinderat für seine Beschlüsse die notwendige Sicherheit zu geben.
Entwurf von Ackermann und Raff
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen