Planungsbeginn für Technisches Rathaus
Pressemitteilung vom 18.11.2013
Das Technische Rathaus an der Brunnenstraße ist in die Jahre gekommen. Schon lange besteht erheblicher Sanierungs- und Raumbedarf, der Gebäudezustand ist weder den Bürgerinnen und Bürgern noch den Beschäftigten länger zuzumuten. Zudem reichen die vorhandenen Flächen längst nicht mehr aus, so dass größere Teile des Baudezernats in angemieteten Räumen oder Provisorien untergebracht sind. Daher startet jetzt eine grundlegende Gebäudesanierung und Erweiterung.
Aus einem europaweiten Realisierungswettbewerb sind das Tübinger Architekturbüro Ackermann und Raff und das Berliner Büro Payer als Sieger hervorgegangen. In einer Überarbeitung fiel dann die Entscheidung auf den Entwurf der Tübinger Architekten, die nun mit der konkreten Entwurfs- und Ausführungsplanung beauftragt werden. Die Mitglieder des Planungsausschusses unterstützten in ihrer letzten Sitzung mehrheitlich dieses für Tübingen größte städtische Hochbauprojekt. Sie erhoffen sich ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baudezernats endlich eine umfassende Verbesserung der derzeitig schlechten räumlichen und funktionalen Situation. Selbstverständlich stehen bei dieser Konzeption auch wirtschaftliche und städtebauliche Aspekte im Vordergrund: Das Technische Rathaus soll zur Stärkung der Innenstadt an seinem heutigen Standort bleiben. Zudem hat die Sanierung und Erweiterung gegenüber einem Neubau, über den in den letzten Jahren immer wieder diskutiert wurde, einen erheblichen Kostenvorteil von voraussichtlich mehreren Millionen Euro.
Der Siegerentwurf, dessen Kosten auf Basis des derzeitigen Planungsstandes auf 18 Millionen Euro geschätzt werden, sieht eine Ergänzung des bestehenden Gebäudes auf dem tiefer liegenden Hofbereich vor. Damit rückt das Gebäude an die Brunnenstraße heran, überbaut eine bereits versiegelte Fläche und bietet zukünftig einen barrierefreien Eingang, der sich Richtung Innenstadt orientiert. Gleichzeitig bleibt das bestehende Gebäude aus den 50er Jahren wesentlicher Bestandteil des Hauses und ist im Innern an einem großzügigen mehrstöckigen Atrium ablesbar.
Im Norden des Gebäudes können die provisorischen Räume des Baurechtsamtes und ein kleiner Anbau abgebrochen werden, um entlang der Ammer Platz für einen neuen öffentlichen Grünraum zu schaffen. Das Gebäudeinnere wird von der klassischen Behördenstruktur zu einem Dienstleistungszentrum weiter entwickelt. Im Mittelpunkt steht das Service Center Bauen im Erdgeschoss, das zur ersten Anlaufstelle für viele Anfragen und Bürgerwünsche wird. Das Baudezernat erhält in dieser Zone Ausstellungsflächen für die fortlaufende Information über Bebauungspläne und sonstige Bauaktivitäten.
Die Büros der Verwaltung schließen sich in den Geschossen an. Eine flexible und individuelle Mischung aus Einzel- und Teambüros soll durch Verbesserungen bei Akustik, Beleuchtung, Raumluft und Möblierung die Arbeitsbedingungen auf ein angemessenes Niveau heben. Die Fachbereiche bringen sich mit der ganzen Erfahrung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits jetzt in die Planung ein und können auf die konkrete Anordnung und Ausgestaltung der Räume Einfluss nehmen. Der Sitzungssaal im obersten Geschoss soll einen eigenständigen Zugang erhalten, damit externe Veranstaltungen möglich sind.
Die konkrete Entwurfs- und Ausführungsplanung soll dem Gemeinderat im Herbst 2014 zusammen mit einer Kostenberechnung vorgelegt werden, um dann den Baubeschluss zu fassen. Der Baubeginn ist für Sommer 2015 geplant, wenn die Sanierung des Historischen Rathauses beendet ist und der Blaue Turm als Ausweichquartier frei wird. Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann voraussichtlich Anfang 2018 wieder einziehen können, soll das neue Technische Rathaus hohe Standards an Bürgerfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität setzen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen