Was sind Provenienzmerkmale?
Um die Herkunft eines Objekts herauszufinden, kann man neben Ankaufsbüchern, die Auskunft zu Händlern und Privatpersonen geben, auch die Objekte selbst nutzen. Meist werden bereits bei der Inventarisation wichtige Angaben zu Objektname und Hersteller notiert, nicht aber Merkmale, die darüber hinausgehen.
In der Provenienzforschung ist es daher üblich, sich jedes Objekt auf Merkmale hin anzusehen, die auf ehemalige Besitzer verweisen. Bei Objekten wie Bildern handelt es sich meist um die Rückseiten, die man sich hier ansehen muss, bei Büchern können es die Buchdeckelinnenseiten oder Vorsatzblätter sein, die Merkmale aufweisen. Bei diesen Merkmalen kann es sich um Notizen, Signaturen, Widmungen, Stempel, Aufkleber, Exlibris und verschiedenartige Markierungen in Form von Nummern und Kürzeln handeln, die über Voreigentümer_innen informieren.
Die Informationen können sich schnell erschließen, wie bei ausführlichen Widmungen, wo sich der oder die Verfasser_in näher beschreibt und damit eindeutig identifiziert werden kann. Sie können aber auch Rätsel sein, wie beispielsweise bei Zahlen, die auf irgendein nummerisches System verweisen wie die „M-Nummern“ des Antiquariats Rosenthal. Hier wird es knifflig. Es kann hilfreich sein, alle Provenienzmerkmale in Bezug zueinander zu untersuchen, ob sich Schnittmengen ergeben, oder andere Provenienzforscher_innen zu befragen, ob sie gleiche Provenienzmerkmale haben. Das erfordert viel Geduld.