Tübinger Ding
Regelmäßig aufs Neue stellt das Stadtmuseum einen besonderen Gegenstand aus seiner Sammlung aus, oft passend zur aktuellen Ausstellung. Das Tübinger Ding befindet sich im Schaufenster des Stadtmuseums und ist direkt von der Kornhausstraße einsehbar. Die Exponate der vergangenen Jahre finden sich im Archiv.
Wasser marsch?
Klares, frisches Wasser aus dem Wasserhahn ist heute in Tübingen selbstverständlich. Doch das war nicht immer so. Dieser verzierte Wasserspender stammt aus dem Jahr 1900. Er war nicht an einer Wasserleitung angeschlossen, sondern musste von Hand befüllt werden. Der Spender wurde im Haus über ein kleines Becken an die Wand gehängt. Schon konnten die Hände gewaschen werden!
Der Wasserspender stammt aus einer Zeit, als die Wasserversorgung in Tübingen erneuert und ausgebaut wurde. Vorher gab es zahlreiche Brunnen, von denen das Wasser in ausgekleideten Holzrohren – den Teicheln - durch die Stadt geleitet wurde. Das Abwasser wurde einfach auf die Straße gegossen und floss in Rinnen in den Neckar. Doch das Wasser aus den Brunnen reichte für die wachsende Stadt nicht aus und das Abwasser verschmutzte die Straßen. So legte die Stadt im Jahr 1879 eine zentrale Wasserleitung an und weitete sie in den folgenden Jahrzehnten aus. Die Kanalisation wurde erst im Jahr 1893 gebaut.
Trotz der neuen Wasserversorgung war der Wasserverbrauch vor 100 Jahren viel geringer als heute. 1906 verbrauchten die Tübinger_innen pro Person 48 Liter am Tag, heute sind es ca. 130 Liter im deutschen Durchschnitt.
Info: Im Jugendstil verzierter Handwaschbehälter aus Kupfer mit Wasserhahn, um 1900