Städtebaulicher Wettbewerb
Im April 2021 hat eine Fachjury über den Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs entschieden. In dem zweistufigen Wettbewerbsverfahren wurden verschiedene Lösungsansätze für die Stadtteilentwicklung von verschiedenen Büros erarbeitet. Nach der ersten Phase des Wettbewerbs konnten die Öffentlichkeit und der Begleitkreis Hinweise für die Weiterbearbeitung in der zweiten Phase geben.
Den 1. Preis hat das Büro Machleidt Stadtplanung + Städtebau mit dem Büro PLANORAMA Landschaftsarchitektur aus Berlin gewonnen. Das Wettbewerbsergebnis zeigt auf, wie sich der Stadtteil baulich und räumlich unter Berücksichtigung heutiger Anforderungen und des bestehenden Siedlungscharakters weiterentwickeln lässt. Dazu gehören mehr Nutzungsmischung und eine lebendige Stadtteilmitte, Berücksichtigung unterschiedlicher Mobilitätsformen, bessere Qualitäten für Fußgänger, Radfahrende, spielende Kinder oder für Begegnung und Aufenthalt im öffentlichen Raum, gute Gestaltung von Straßenräumen – insbesondere des Berliner Rings – für verschiedene Bedürfnisse, Ergänzung vielfältiger Wohnangebote und Ausbau der sozialen Infra- sowie Versorgungsstruktur.
Die Aufgabe ist von besonderer Bedeutung für die Tübinger Stadtentwicklung und soll beispielhaft für die Weiterentwicklung von typischen Siedlungsstrukturen der frühen 1970er-Jahre stehen. Die Aufgabenstellung und Eckpunkte für den städtebaulichen Wettbewerb wurden auf Grundlage der Vorbereitenden Untersuchungen, zu denen es eine intensive Bürgerbeteiligung gab, erarbeitet und vom Gemeinderat im Juni 2020 beschlossen.
Das Wettbewerbsergebnis gibt Antworten auf folgende Fragen:
- Wie können die Potentiale von WHO gestärkt werden, die großzügigen öffentlichen und privaten Freiräume attraktiver werden?
- Wie kann die gemeinsame Stadtteilidentität weiter ausgeprägt, wie die Adressbildung und Orientierung verbessert werden?
- Welche Maßnahmen braucht WHO, um für alle Generationen Lebensort zu sein?
- Wie können die einzelnen sehr unterschiedlichen Quartiere in WHO mehr Bezüge zueinander entwickeln?
- Wie können die zu planenden baulichen Ergänzungen zum selbstverständlichen Teil des Stadtteils werden?
- Wie kann die Verbindung zu benachbarten Quartieren und Naherholungsbereichen verbessert werden?
- Welche Ideen gibt es für Nutzungs- und soziale Mischung?
- Wie gelingt ein Maximum an Barrierefreiheit in einem topografisch schwierigen Gelände?
- Wie gelingt die Transformation von der ursprünglich autoorientierten Stadt zu einem Stadtteil mit einer zukunftsfähigen Verkehrs- und Mobilitätsstruktur?
- Welche Ideen gibt es auf städtebaulichem Maßstab bei der Transformation hin zu einer klimagerechten Stadt?
Auf Grundlage dieses städtebaulichen Entwurfes soll bis Anfang 2023 ein Rahmenplan ausgearbeitet werden. Er beschreibt, wie sich WHO in den nächsten 15 bis 20 Jahren städtebaulich und freiräumlich entwickeln soll. Schwerpunkte bilden die Themen Freiraum, Mobilität, bauliche Entwicklung, Nutzungsergänzungen und Klimaschutz.