Und nichts wurde wieder gut! Der Fall Marian Tomczak: Vortrag am 8. Juni
Pressemitteilung vom 30.05.2017
Marian Tomczak ist einer von zehntausenden Menschen, den die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg hinrichteten. Wegen der Liebe zu einer Deutschen wurde der polnische Zwangsarbeiter 1942 in Althengstett bei Calw umgebracht. Seine Freundin kam in ein Konzentrationslager. Sie forderte nach Ende des Krieges eine Entschädigung für sich – die zuständigen Ämter, unter anderem das Tübinger Amt für Wiedergutmachung, wiesen sie jedoch ab. Der Fall Tomczak ist Thema eines Vortrags. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Donnerstag, 8. Juni 2017, 19 Uhr,
im Salzstadel bei der Jakobuskirche, Madergasse 7.
Den Leichnam von Tomczak übernahm die Eberhard Karls Universität Tübingen, um daran zu forschen. Beerdigt wurde er im damaligen anatomischen Bestattungsinstitut auf dem Tübinger Stadtfriedhof, dem Gräberfeld X.
Die Geschichte von Tomczak ist kein Einzelfall: Referent Dr. Christoph Bittel zeigt, was damals Recht war, blieb es häufig auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Historiker aus Bad Mergentheim schrieb ein Buch über die Ortsgeschichte von Althengstett und befasste sich intensiv mit dem Schicksal von Marian Tomczak.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Was damals Recht war... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“, die noch bis zum 23. Juni 2017 in der Glashalle des Landratsamts Tübingen zu sehen ist.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen