Wo steht Tübingen heute?
Mehr als ein Viertel der Wege legen Tübingerinnen und Tübinger mit dem Fahrrad zurück (27 Prozent). Das hat die Verkehrserhebung „Mobilität in Städten“ 2018 ermittelt. Die wachsende Zahl der Einwohnerinnen und Einwohnern sowie der Arbeitsplätze führt zu mehr Mobilität und Verkehr. Das bringt für die Stadt große Herausforderungen beim Klima- und Umweltschutz, der Flächenverteilung des öffentlichen Raums und der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt mit sich.
Der ADFC-Klimatest von 2020, der die Radinfrastruktur der Städte in ganz Deutschland bewertet, unterstreicht die gute Position Tübingens beim Radverkehr. Beim Vergleich von 110 Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern erreichte die Universitätsstadt Tübingen die Note 3,4 und damit Platz 6. Es wurden aber auch Problemfelder aufgezeigt, wie etwa zunehmende Konflikte, wenn sich Radfahrende und Fußgänger eine Fläche teilen.
Investitionen in die Zukunft
In jüngster Vergangenheit hat die Stadt zentrale Projekte vorangetrieben wie die Radstation am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), das Blaue Band und die vier Radbrücken. Bis 2025 investiert sie rund 45 Millionen Euro in die Radinfrastruktur, rund 70 Prozent davon fördern Bund und Land. Rechnet man die städtischen Investitionen auf die Einwohnerzahl um, so sind das rund 79 Euro pro Kopf und Jahr, die in den Radverkehr fließen – ein deutschlandweiter Spitzenwert.
Gleichzeitig gibt es noch viel zu tun. An manchen Stellen fehlen durchgängige und sichere Routen von den Stadtteilen und Teilorten ins Zentrum, gerade auch für Pendlerinnen und Pendler. Das Angebot an Fahrrad- Abstellplätzen ist ausbaufähig, und Schülerinnen und Schüler sowie unsichere Radfahrende brauchen besonders sichere und selbsterklärende Radwege.