31. Juli 2023: Vom Gräberfeld X zur Alten Anatomie
17 Uhr
Treffpunkt: Gräberfeld X, Stadtfriedhof
mit Prof. Dr. Benigna Schönhagen und Studierenden
Von 1849 bis 1963 diente das Gräberfeld X des Tübinger Stadtfriedhofs dem Anatomischen Institut als Begräbnisstätte. Ab 1952 gestaltete die Universitätsstadt Tübingen das Gräberfeld schrittweise zu einem Gedenkort um, an dem die Toten ewiges Ruherecht haben. Im Zentrum des Interesses liegt es heute vor allem, weil dort mehrere hundert Opfer der NS-Gewaltherrschaft ihre letzte Ruhestätte fanden. Sie kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus weiten Teilen Mittel- und Osteuropas: Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Opfer der NS-Justiz. Das Gräberfeld X erinnert an diese NS-Opfer und ist Mahnmal für die NS-Gewaltherrschaft.
Seit 2020 finanzieren die Universität und die Stadt gemeinsam ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Biographien der auf dem Gräberfeld bestatteten Menschen zu rekonstruieren und die Rolle der Anatomie in der NS-Herrschaft zu erforschen. Projektleiterin Prof. Dr. Benigna Schönhagen stellt gemeinsam mit Studierenden beide Erinnerungsorte vor und gibt Einblicke in die Forschung.