Die Universitätsstadt Tübingen trauert um ihren Ehrenbürger Walter Jens
Pressemitteilung vom 10.06.2013
Mit großer Bestürzung hat Oberbürgermeister Boris Palmer die Nachricht vom Tod von Professor Walter Jens aufgenommen. In einer ersten Stellungnahme sagte er: „In Walter Jens verliert die Bundesrepublik Deutschland einen ihrer großen geistigen Köpfe. Wie kaum ein anderer verkörperte er das Idealbild eines umfassend gebildeten Gelehrten, der durch sein Wort – formuliert in öffentlicher Rede und in ungezählten, belletristischen, essayistischen und wissenschaftlichen Schriften – zu einer moralischen Instanz in einer öffentlichen Diskussion geworden ist.
Aber auch Tübingen, seine „kleine große Stadt“, verliert viel, im Menschen wie im Wissenschaftler und Schriftsteller Walter Jens, im engagierten Bürger und homo politicus.
Ihm, dem zugezogenen Hanseaten, wurde Tübingen zur zweiten Heimat, in der er schließlich den größten Teil seines Lebens verbrachte – an seiner Seite seine Frau Inge, ebenfalls gebürtige Hamburgerin, auch sie hochgeehrte Wissenschaftlerin und Autorin. In Tübingen haben sie sich kennengelernt, und ihr gilt in diesen Tagen unser besonderes Mitgefühl.
Die Universitätsstadt Tübingen hat Walter Jens im Jahr 2002 für seine Verdienste um das Ansehen unserer Stadt das Ehrenbürgerrecht verliehen, für sein über die Grenzen Tübingens ausstrahlendes Wirken als Rhetoriker und Philologe, als Erzähler und Dramatiker, als Essayist und Publizist. Heute trauern wir nicht nur um den Gelehrten, sondern auch um den Menschen Walter Jens, den Tübinger Bürger. Er wird seine Ruhestätte an jenem Ort finden, den er sich selbst gewünscht hat: Auf dem Stadtfriedhof, dort, wo die großen Toten unserer Stadt begraben sind.“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen