Welche Zielkonflikte gibt es?
Das vorgeschlagene Radwegenetz enthält teilweise Vorschläge von Routen, die es heute noch gar nicht gibt – beispielsweise entlang der Steinlach oder der Bundesstraße B27. Erklärtes Ziel der Netzplanung ist es, direkte und attraktive Verbindungen zu konzipieren, die potenziell durch Veränderungen im Straßensystem oder Neubauten realisiert werden könnten. Dabei tauchen sicherlich auch Zielkonflikte auf, die im weiteren Prozess beleuchtet werden müssen. Auch im Umgang mit begrenzten Flächen oder gemischte Flächen mit Autos oder Fußgängern müssen Antworten und Kompromisse gefunden werden.
Der Qualitätsanspruch für Radvorrangrouten ist hoch. Doch nur so kann es gelingen, noch mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu gewinnen. Dennoch ist es nahezu aussichtslos, immer und überall dem neuen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Teilweise fehlt schlicht der Platz, unterschiedliche Interessen und Planungen stehen sich entgegen oder widersprechen sich. Die Qualitätsstandards und Routenführungen müssen daher immer als Zielwerte und Zielführungen verstanden werden, die in der konkreten Maßnahmenebene berücksichtigt und abgewogen werden müssen.