21. August 2023: Bühl: Von Konfessionen und Weltreligionen
17 Uhr
Treffpunkt: Schloss Bühl
mit Gerhard Neth und Thi Huong Van
Das Dorf Bühl, Auswärtigen vor allem wegen seines kleinen Schlosses bekannt, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Seit dem 13. Jahrhundert gehörte es den Grafen von Hohenberg, und fiel später unter die Herrschaft Österreichs. 1544 ging nach Erbstreitigkeiten ein Teil des Dorfes an die Familie von Stein, der andere fiel als Lehen an die Familie von Ehingen zu Kilchberg. Während David Stain, der Erbauer des Schlosses, in seinem Teil die Reformation einführte, hielt der Ehinger Teil eine Zeit lang am Katholizismus fest. Die Folge: die Konfessionsgrenze verlief zeitweise mitten durchs Dorf! Ab 1665 gehörte Bühl wieder vollständig den Habsburgern, und noch vor dem Dreißigjährigen Krieg kehrte das Dorf in Gänze zurück ins katholische Lager.
Heute bietet Bühl auch dem Buddhismus eine Heimstatt: Mit der Vien Quang Pagode der Buddhistisch Vietnamesischen Gemeinde Reutlingen-Tübingen wurde letztes Jahr die erste buddhistische Pagode aus Holz in Württemberg fertigstellt. Äußerlich geprägt von den für die buddhistische Lehre charakteristischen markant geschwungenen Dächern, die von einem schwäbischen Handwerkerbetreib gezimmert wurden; innerlich Kloster, Seminarhaus und buddhistisches Begegnungs- und Gemeindezentrum. Auch die Gastfreundschaft der Gemeinde macht den Besuch zu einer ganz besonderen Erfahrung.