Alt-OB Eugen Schmid zu Besuch im Rathaus

Der frühere Tübinger Oberbürgermeister Eugen Schmid hat der Galerie der ehemaligen Oberbürgermeister_innen und Bürgermeister im Tübinger Rathaus einen Besuch abgestattet. Die Sammlung zeigt die Porträts der ehemaligen Stadtoberhäupter seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Besuch an Schmids ehemaliger Wirkungsstätte war ein Geschenk von Oberbürgermeister Boris Palmer an seinen Vorgänger zu dessen 92. Geburtstag, den dieser vor wenigen Tagen feiern durfte.

Eugen Schmid zeigte sich von der Präsentation der Porträts angetan. Seine anfängliche Skepsis gegenüber der Schräghängung von Oberbürgermeistern, die in den Nationalsozialismus verstrickt waren, wich vor Ort einer schwäbisch-milderen Beurteilung: „Des kann man so machen“, so Eugen Schmid. Die kurzen Erläuterungen zu seiner Amtszeit fanden seine Billigung, allerdings vermisste Schmid den Hinweis auf Kunstwerke im öffentlichen Raum wie den Radlerkönig, die ihm ein besonderes Anliegen waren. OB Boris Palmer sagte eine entsprechende textliche Ergänzung zu.

Die beiden Oberbürgermeister besuchten auch den Öhrn, in dem Eugen Schmid in jungen Jahren sowohl fahrradfahrend als auch auf dem noch heute vorhandenen schwarzen Sofa von Tagblatt-Fotograf Manfred Grohe fotografiert wurde. In seinem früheren Amtszimmer nahm Eugen Schmid auf Boris Palmers Bürostuhl Platz. Der Schreibtisch allerdings fand keinen Gefallen bei Palmers Nachfolger: Dieser sei „viel zu luftig“. Amtsinhaber und Amtsvorgänger verbindet seit vielen Jahren ein freundschaftliches und von Humor geprägtes Verhältnis.