Herlinde Koelbl: Fotografien 1980-2016
1. April bis 18. Juni 2017
Der Grande Dame der Fotografie in Deutschland widmete das Stadtmuseum die große Sonderausstellung „Herlinde Koelbl – Fotografien 1980-2016“. Die umfassende Werkschau mit vielfach prämierten Arbeiten der Künstlerin war auf insgesamt drei Standorte verteilt: Neben dem Stadtmuseum zeigten auch das Hesse-Kabinett und die Kulturhalle Werke von Herlinde Koelbl – Fotografien und Videos von Prominenten, ganz normalen Leuten und Außenseitern zwischen Sein und Schein.
Herlinde Koelbl, Jahrgang 1939, arbeitete zunächst als Modedesignerin und kam als Autodidaktin zur Fotografie. Bekanntheit erlangte sie mit ihrem Fotobuch „Das deutsche Wohnzimmer“ (1980) und ihrer Langzeitdokumentation prominenter Politiker mit dem Titel „Spuren der Macht“ (1991-2006). Koelbl lässt den Betrachter hinter die Fassaden der Selbstinszenierung blicken – ihre Fotografien machen Persönlichkeiten in ihrer Verletzlichkeit, ihrer Vergänglichkeit und mitunter auch in ihrer Eitelkeit sichtbar.
In ihrer jüngsten Serie „Flüchtlinge – Eine Herausforderung für Europa“ spürte Herlinde Koelbl den Schicksalen von Flüchtlingen in Deutschland, Griechenland und Italien fotografisch nach. Neben politischen Themen stellt Herlinde Koelbl auch intime Fragen vielschichtig dar. Insbesondere in der Serie „Haare“ (2007) bringt sie das oft zwiespältige Empfinden von Körperlichkeit auf den Punkt. Zwischen Pracht und Rasur, Erotik und Ekel inszeniert Koelbl das Anziehende, aber auch das Abstoßende mit subtilen Brechungen.
Weitere Informationen
städtische Pressemitteilung vom 23. März 2017