Fotografien von Herlinde Koelbl: Ausstellungseröffnung mit der Künstlerin am 31. März
Pressemitteilung vom 23.03.2017
Präzision, Einfühlungsvermögen und ein unbestechlicher Blick zeichnen Herlinde Koelbl aus. Die Grande Dame der Fotografie in Deutschland nimmt seit fast vier Jahrzehnten Menschen und die Rollen, die sie spielen, in den Fokus: Ihre Fotografien und Videos zeigen Prominente, ganz normale Leute und Außenseiter zwischen Sein und Schein.
Die Ausstellung „Herlinde Koelbl – Fotografien 1980-2016“ ist eine umfassende Werkschau mit vielfach prämierten Arbeiten der Künstlerin. Die Bandbreite reicht von politischer Reportage über klassische Porträts bis zu installativen und abstrakten Fotografien und Videos. Zur Ausstellungseröffnung in Anwesenheit der Künstlerin sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Freitag, 31. März 2017, 19 Uhr,
im Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Boris Palmer stellt Wiebke Ratzeburg, die Leiterin des Tübinger Stadtmuseums, die Ausstellung vor. Sie ist auf insgesamt drei Orte in Tübingen verteilt: Neben dem Stadtmuseum zeigen auch das Hesse-Kabinett sowie ab Freitag, 7. April 2017, die Kulturhalle Werke von Herlinde Koelbl.
„Wir sind sehr stolz, dass wir so eine umfassende Ausstellung dieser wichtigen deutschen Fotografin nach Tübingen holen konnten. Dafür haben wir Orte ausgewählt, die spannende Begegnungen zwischen den Besuchern und den Werken ermöglichen“, sagt Wiebke Ratzeburg. Im Hesse-Kabinett sind beispielsweise Arbeiten aus der Serie „Im Schreiben zu Haus“ (1998) zu sehen, für die Herlinde Koelbl die Arbeitszimmer von Schriftstellern fotografiert hat.
Herlinde Koelbl, Jahrgang 1939, arbeitete zunächst als Modedesignerin und kam als Autodidaktin zur Fotografie. Bekanntheit erlangte sie mit ihrem Fotobuch „Das deutsche Wohnzimmer“ (1980) und ihrer Langzeitdokumentation prominenter Politiker mit dem Titel „Spuren der Macht“ (1991-2006). Koelbl lässt den Betrachter hinter die Fassaden der Selbstinszenierung blicken – ihre Fotografien machen Persönlichkeiten in ihrer Verletzlichkeit, ihrer Vergänglichkeit und mitunter auch in ihrer Eitelkeit sichtbar.
In ihrer jüngsten Serie „Flüchtlinge – Eine Herausforderung für Europa“ spürte Herlinde Koelbl den Schicksalen von Flüchtlingen in Deutschland, Griechenland und Italien fotografisch nach. Ein Teil dieser Arbeiten ist in der Kulturhalle zu sehen. Neben politischen Themen stellt Herlinde Koelbl auch intime Fragen vielschichtig dar. Insbesondere in der Serie „Haare“ (2007) bringt sie das oft zwiespältige Empfinden von Körperlichkeit auf den Punkt. Zwischen Pracht und Rasur, Erotik und Ekel inszeniert Koelbl das Anziehende, aber auch das Abstoßende mit subtilen Brechungen.
Eine Ausstellung, drei Standorte:
1. Stadtmuseum, Kornhausstraße 10
Herlinde Koelbl – Fotografien 1980-2016
1. April bis 18. Juni 2017
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Eintritt 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
2. Hesse-Kabinett, Holzmarkt 5
Arbeiten aus der Serie „Im Schreiben zu Haus“
1. April bis 18. Juni 2017
Freitag 12 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr
Eintritt frei
3. Kulturhalle, Nonnengasse 19
Arbeiten aus den Serien „Beziehungen“, „Schlafzimmer“, „Kleider machen Leute“ und „Flüchtlinge“
7. April bis 13. Mai 2017
Dienstag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
Samstag 11 bis 15 Uhr
Eintritt frei
Eröffnung am Donnerstag, 6. April 2017, um 19 Uhr (weitere Informationen folgen)
www.tuebingen.de/stadtmuseum
www.herlindekoelbl.de
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen