Mittwoch, 24. Juli 2024: BachChor und Sibylla Rubens – Chormusik und Sololieder
„Wie des Abends schöne Röte...“
- Johannes Brahms (1833–1897): Liebeslieder-Walzer aus op. 52 und op. 65
- Fanny Hensel (1805–1847): Aus den Gartenliedern op. 3
- Clara Schumann (1819–1896): Abendfeier in Venedig (1848)
Sibylla Rubens – Sopran
Klavierduo Hayashizaki-Hagemann
BachChor Tübingen
Ingo Bredenbach – Leitung
Mittwoch, 24. Juli 2024, 19 bis 21 Uhr
Eintritt 25 Euro
ermäßigt 12,50 Euro
Tickets auf Reservix und in allen Reservix-Vorverkaufsstellen
Im Jahr 1870 wurden Johannes Brahms‘ „Liebeslieder-Walzer“ zum ersten Mal dem Publikum vorgestellt – in Wien, also dort, wo sich Brahms bald endgültig niederlassen sollte. Er selbst und seine enge Freundin Clara Schumann saßen bei der Uraufführung dieser 18 kurzen Lieder am Klavier. Clara Schumann schrieb darüber in ihr Tagebuch: „Es war überfüllt, auf dem Orchesterpodium so, dass ich nie wusste, wie ich an’s Klavier kommen sollte. Ich spielte sehr glücklich, das Publicum war in wahrem Enthusiasmus. Die Liebeslieder – Johannes spielte sie mit mir vierhändig – gingen reizend und gefielen sehr.“ Die Texte der „Liebeslieder-Walzer“ stammen (mit einer Ausnahme) aus der Sammlung „Polydora“ von Georg Friedrich Daumer (1800–1875), die aus freien Nachdichtungen internationaler Volksdichtungen besteht.
„Übrigens möchte ich doch riskieren, ein Esel zu heißen, wenn unsere Liebeslieder nicht einigen Leuten Freude machen“, so schätzte Brahms seine Sammlung op. 52, eine lose Folge von Liebesliedern auf lyrische oder schwelgende, heitere und manches Mal ironische, aber auch energisch-bestimmte Texte. Fanny Hensel vertonte in ihren 1846 als op. 3 veröffentlichten „Gartenliedern“ Gedichte von Joseph von Eichendorff, Ludwig Uhland, Emanuel Geibel und Wilhelm Hensel. Die zauberhaften Chorlieder wurden 1847 in der von Robert Schumann herausgegebenen Neuen Zeitschrift für Musik besprochen. Dort heißt es: „Die Gartenlieder [...] zeichnen vor vielen dieser Gattung in Bezug auf künstlerische Auffassung aus, [...] ein anmuthiges, freundliches Element [...]. Die harmonische Behandlung ist sehr gewählt.“
Clara Schumann komponierte das Chorlied „Abendfeier in Venedig“ zu Robert Schumanns 38. Geburtstag im Jahr 1848. Der Text zu diesem feierlich ruhigen Chorlied stammt ebenfalls aus der Feder Emanuel Geibels, der Mitte des 19. Jahrhunderts als erfolgreichster deutscher Dichter galt und von zahlreichen Komponist_innen vertont wurde.