Warum soll der ZOB eigentlich nicht so bleiben, wie er ist?
Frage von Simon Mader, 13. September 2018:
Warum soll der ZOB eigentlich nicht so bleiben, wie er ist? Ich habe mir die Ziele durchgelesen, aber konnte diese Frage eines Mitbürgers dennoch nicht so recht beantworten.
Unsere Antwort:
Das werden wir immer wieder mal gefragt. Der ZOB wurde 1964 gebaut. Damals waren die Busse nicht so breit und vor allem nicht so lang wie heute. Die Folge: Die Bussteige sind zu schmal, zu kurz und sie bieten vor allem zu Hauptverkehrszeiten viel zu wenig Platz für die Fahrgäste. Außerdem sind die Steige für Rollstuhlfahrende, Menschen mit Rollatoren oder Menschen mit Kinderwagen nicht barrierefrei. Das größte Problem des heutigen ZOB ist, dass durch die Dreiecksform die Fahrspuren zu eng sind, so dass die Busse nicht aneinander vorbeikommen, was regelmäßig zu Verspätungen führt.
Das zweite, nicht minder große Problem ist die Erreichbarkeit und die Sicherheit für die Fahrgäste. Wenn Sie aus dem Bahnhof herauskommen, müssen Sie entweder über die Überwege und dann irgendwie zu den Bussteigen weiter oder durch die Unterführung, was mit deutlichen Umwegen verbunden und nicht barrierefrei ist. Insgesamt ist der ZOB ausgesprochen unübersichtlich, wenn man sich nicht täglich dort bewegt.
Was außerdem auffällt, sind viele Schäden an den Asphaltbelägen, den Gehsteigen, dazu viele Provisorien, um die Verkehrsführung einigermaßen zu gewährleisten. Und es gibt viele Flächen, die man für den ZOB nicht braucht. Es wäre außerdem schwierig, am heutigen ZOB das Thema des Fahrradparkens befriedigend zu lösen, auch fehlt eine durchgehende Radwegeverbindung von West nach Ost.
Mit dem neuen ZOB entstehen Übersichtlichkeit und Platz. Die Wege werden sich für die Nutzenden verkürzen. Wir können ein zeitgemäßes Leitsystem installieren, die Busse können pünktlich fahren, was für einen guten ÖPNV besonders wichtig ist, und es gibt mehr Sicherheit durch mehr Platz. Das sind aus unserer Sicht viele gute Argumente. Der angenehme Nebeneffekt durch die Neuplanung besteht außerdem darin, dass eine Fläche frei wird für eine komplett neue Nutzung. Und auch das wird in Tübingen gebraucht.